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TEICH

Einstieg

Ein Teich ist ein kĂŒnstlich angelegtes stehendes GewĂ€sser von so geringer Tiefe, dass darin in der Regel keine stabile Temperaturschichtung ausgebildet wird.

Nutzungsweisen

  • Aufzucht und Haltung von Fischen (Teichwirtschaft, z.B. Karpfenteiche)
  • NaturgemĂ€ĂŸe Haltung von Enten und GĂ€nsen (GeflĂŒgelwirtschaft)
  • Verschönerung und Belebung von GĂ€rten und Parks (Schmuck-, Zier- oder Gartenteich)
  • Bereitstellung von Brauch- und Löschwasser (Löschteich)
  • Speicher fĂŒr Energiewasser im Bergbau → Oberharzer Wasserregal, Kunstteich
  • Bereitstellung von Trinkwasser fĂŒr Nutzvieh (ViehtrĂ€nke)
  • Schwimm- oder Bademöglichkeit (Bade- oder Schwimmteich)
  • Aufstauungen fĂŒr das FlĂ¶ĂŸen (Floßteich)

Teiche bieten einer Vielzahl verschiedenster Pflanzen und Tierarten einen Lebensraum.

Gartenteiche

Ein Gartenteich ist ein Schmuck- und Zierteich. Die Abdichtung kann mit Teichfolie, einer Tondichtung, mit Bentonit oder Beton durchgefĂŒhrt werden. Auch gibt es Fertigbecken aus Polyethylen oder Polyester. In den meisten FĂ€llen dient der Gartenteich zur Verschönerung des Gartens, er wird aber auch aus kĂŒnstlerischen oder therapeutischen Zwecken angelegt. Außerdem kann ein Teich in einem Naturgarten vielen Tieren Lebensraum bieten. Ein Gartenteich kann in verschiedenen Stilen angelegt werden, zum Beispiel möglichst naturbelassen, modern oder auch asiatisch mit den sehr beliebten Koi.

Zierteiche erfreuen sich immer grĂ¶ĂŸerer Beliebtheit und haben inzwischen sogar in sehr kleinen GĂ€rten Einzug gehalten, selbst auf mancher Terrasse sind sie zu finden. Das ist wohl auf den hohem Erholungswert zurĂŒckzufĂŒhren, der Zierteiche auszeichnet, ein kleiner Bachlauf oder sogar Springbrunnen verstĂ€rken diesen Effekt noch. Teiche sind außerdem ein großes Entdeckungsgebiet fĂŒr Kinder, aber auch so mancher Erwachsener wird staunen, wieviele unterschiedliche Lebewesen sich in großer Anzahl im Biotop Teich finden lassen. Teiche sind ferner auf GolfplĂ€tzen zu finden, wo sie als Wasserreservoir beziehungsweise Spielhindernisse dienen. In neugeschaffene Teiche wird hĂ€ufig Fischlaich im Gefieder von Wasservögeln eingeschleppt.

StoffwechselkreislÀufe

Alle Lebensformen im Teich hĂ€ngen durch StoffwechselkreislĂ€ufe voneinander ab. Die Pflanzen entnehmen dem Wasser Kohlendioxid und NĂ€hrstoffe (u.a. Phosphate) und bilden durch Photosynthese neue Biomasse. Dabei scheiden sie Sauerstoff aus, der zunĂ€chst im Wasser gelöst bleibt. Bei hoher Sauerstoffkonzentration kann es zu einer GasĂŒbersĂ€ttigung kommen. Dann bilden sich BlĂ€schen, mit denen der GasĂŒberschuss und damit auch ein Teil des Sauerstoffs entweicht.

Die Tiere (und bei Dunkelheit auch die Pflanzen) verbrauchen den im Wasser gelösten Sauerstoff zur Atmung und scheiden dafĂŒr eine Ă€quivalente Menge Kohlendioxid aus. Weil die Pflanzen ihre Photosynthese bei Dunkelheit einstellen, steigt der Kohlendioxidgehalt nachts an, wĂ€hrend der Sauerstoffgehalt abnimmt.

Die Zunahme von Kohlenstoffdioxid (CO2) verringert den pH-Wert des Wassers. So findet man in den frĂŒhen Morgenstunden den niedrigsten pH-Wert und den geringsten Sauerstoffgehalt. Die höchsten Werte findet man dagegen bei Sonnenuntergang.

Durch starke Bewegung der WasseroberflĂ€che (Bachlauf, Springbrunnen) wird sehr viel CO2 aus dem Wasser ausgetrieben, wĂ€hrend gleichzeitig nur wenig Sauerstoff (O2) im Wasser gebunden wird. Die wirksamste Maßnahme zur Erhöhung des Sauerstoffgehaltes ist eine ausreichende Bepflanzung. Das Pflanzenwachstum verringert außerdem den verfĂŒgbaren NĂ€hrstoffgehalt im Wasser und reguliert dadurch das Algenwachstum. Die zugrunde liegende StoffwechselkreislĂ€ufe entsprechen denen in Aquarien.

Im Wasser gelöstes Kohlendioxid (KohlensÀure) steht in einem Gleichgewicht mit Hydrogencarbonat, das als WasserhÀrte bei der Auflösung von Kalk entsteht. Lage und Schwankungsbereich des pH-Werts hÀngen dabei unlösbar mit der WasserhÀrte zusammen; mit jeder Verdoppelung der HÀrte erhöht sich der pH-Bereich um den Wert 0,3 (=log 2).

Bestimmte Organismen (Schnecken) entziehen dem Teich Kalk z.B. fĂŒr den Aufbau ihrer GehĂ€use. Durch den Zufluss von „weichem“ Regenwasser nimmt die WasserhĂ€rte des Teichwassers meist im Laufe der Zeit ab. Sind beim Bau im oder am Teich hingegen kalkhaltige Steine verwendet worden, kann die WasserhĂ€rte auch zunehmen.

Umkippen eines Teiches

Die in einem Teich lebenden Pflanzen und Tiere bilden ein komplexes Ökosystem mit vielfĂ€ltigen Beziehungen, deren StabilitĂ€t mit der GrĂ¶ĂŸe und Artenvielfalt des GewĂ€ssers zunimmt. Besonders kleine Gartenteiche mit einem kleinen Spektrum an bewohnenden Arten zeigen sich deshalb oft als recht wenig stabil und störanfĂ€llig.
 

Wenn plötzlich ein Großteil der Tiere und Pflanzen in einem Teich abstirbt, wird dies oft fĂ€lschlich als "Umkippen" bezeichnet. In einem Teich geht eine solche Katastrophe meist auf einen akuten Sauerstoffmangel zurĂŒck. Dieser wird oft durch den Sauerstoffverbrauch einer hohen Biomassekonzentration (vor allem an Algen) zyklisch hervorgerufen und unterschreitet eines Nachts den fĂŒr das Überleben notwendigen Mindestgehalt. Manchmal stirbt aber auch einfach eine Algenpopulation ab, wenn sie ihre DĂŒngestoffe erschöpft hat. In wieder anderen FĂ€llen folgt einer Algenentwicklung die explosionsartige Vermehrung algenfressenden Zooplanktons, das dann die Sauerstoff erzeugenden Algen auffrisst und selbst den restlichen Sauerstoff bis zum Exitus verbraucht.
 

Die gewÀsserkundliche Definition des Begriffs Umkippen ist in Wirklichkeit auf Teiche nicht anwendbar, da sie eine dauerhafte Schichtung voraussetzt.

Quelle:
www.wikipedia.de